Aus den Pfarreien

300 Jahre Pfarrkirche St. Katharina Tödtenried: "Seien wir Posaunen Gottes"

25.09.2022

Die Pfarrgemeinde Tödtenried hat heute die 300-jährige Grundsteinlegung ihrer prachtvollen Kirche gefeiert. Bischof Dr. Bertram Meier sagte in der Dankandacht: „Seien wir Posaunen Gottes!“ und zeigte dabei auf eine Figur über der Kanzel: Ein Posaune spielender Engel. Die Posaune spiele in Bibelszenen immer wieder eine wichtige Rolle: „Der sogenannte ‚Tubaengel‘ ist also Stimme Gottes, Signalgeber der Botschaft Gottes“, fasste es Meier zusammen und ergänzte: „Hört genau hin auf das Wort Gottes.“

  • Der Posaune spielende Engel schwebt über der Kanzel. (Foto: Viktoria Zäch/pba)
    © Viktoria Zäch (pba)
  • Die barocke Innenaustattung der Tödtenrieder Kirche. (Foto: Viktoria Zäch/pba)
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  • Die Heilige Katharina ist auf dem Altarbild der Tödtenrieder Kirche zu sehen. (Foto: Viktoria Zäch / pba).
    © Viktoria Zäch (pba)
  • Eine Darstellung Mariens auf dem Deckengewölbe. (Foto: Viktoria Zäch/pba)
    © Viktoria Zäch (pba)

Verbunden sei damit auch der Auftrag, betonte der Bischof in der Predigt, „diesen Ort mit Leben zu erfüllen, an dem der Glaube gefeiert wird, an dem man Kraft schöpft, um aus der Gnade Gottes heraus den Glauben zu bekennen und aus ihm heraus hinauszuwirken in die Welt“.

„Es ist beachtlich und Sie können bis heute stolz sein, dass hier zwei Generationen nach dem Dreißigjährigen Krieg ein hochbarocker Neubau samt Ausstattung errichtet wurde, der unter den zeitgenössischen Landkirchen seinesgleichen sucht.“

Ein weiteres Vorbild für uns sei auch die Gottesmutter Maria, denn sie habe genau hingehört auf das Wort Gottes. „Und so wie Maria ihr ‚Ja!‘ gesprochen hat, sind auch wir immer wieder gefordert, unser persönliches ‚Ja!‘ zu Jesus Christus zu sprechen. An ihr sehen wir, was uns als Glaubende erwartet, der Eingang in die himmlische Herrlichkeit“ und verwies dabei auf das Gemälde der Himmelfahrt Mariens im Chorgewölbe.

Ebenfalls ein „Sprachrohr Gottes“ sei die Heilige Katharina von Alexandria, die Kirchenpatronin von Tödtenried, gewesen. „Sie wurde selbst zur ‚Posaune Gottes‘! Sie hielt mit der lebensbejahenden Botschaft nicht hinterm Berg, sondern posaunte sie hinaus in die Welt!“ Sie solle in ihrer Weisheit, in ihrer Rhetorik und in ihrer Standhaftigkeit auch uns heute noch Vorbild sein.

Der Bischof legte den Tödtenriedern ans Herz, sich mit dem Glauben und den Inhalten auseinander zu setzen. „Hören Sie also hin auf das Wort Gottes – der Posaunenengel verweist mahnend darauf. Lassen Sie Gottes Wort in sich nachklingen, gehen Sie mit diesem durch den Alltag. Und üben Sie ein, diesen Glauben ins Wort zu bringen. Werden wir als Christen sprachfähig(er), unseren Glauben auszudrücken.“

Bischof Bertram schloss seine Festansprache mit der Aufforderung: „Von seiner Botschaft ergriffen, sollen wir selbst Verkünder des Wortes Gottes sein. Spielen wir Gottes Melodie! Laut und hörbar, ja, aber nicht triumphalistisch! Im Zusammenspiel wohlklingend, aber nicht disharmonisch. Seien wir Posaunen Gottes!“

Lesen Sie hier die Predigt von Bischof Dr. Bertram Meier.