Aus den Pfarreien

„Jubiläum nutzen, um neuen Geist einzuhauchen“: 850-Jahr-Feier und Patrozinium der Pfarrei Heilig Geist in Durach

24.05.2021

Durach (pdke). „Nutzen wir das Jubiläum 850 Jahre Durach, um unserem Leben als Kommune und der erst vor neun Monaten neugegründeten Pfarreiengemeinschaft einen neuen Geist einzuhauchen“, wünschte Bischof Dr. Bertram Meier an diesem Pfingstmontag in seiner Predigt anlässlich des Patroziniums der Pfarrkirche Heilig Geist und zur 850-Jahrfeier der politischen Gemeinde auf der Wiese vor dem Seniorenzentrum. Zahlreiche Gläubige und Vertreter aus dem kirchlichen und politischen Leben hatten sich dazu unter freiem Himmel eingefunden, Fahnenabordnungen der Vereine säumten die Wiese.

Die stimmungsvolle musikalische Gestaltung übernahmen die Weisenbläser sowie die Sängerin Margarete Stick. Durch ein Spalier der Kindergartenkinder mit dem Team des Kinderhauses St. Theresia gelangte der Bischof auf die kleine Bühne, auf der er den Gottesdienst feierte.

„Wir haben uns als Pfarreiengemeinschaft (PG) Durach-Sulzberg zusammengeschlossen und gut zueinander gefunden“, betonte der leitende Pfarrer der PG Hermann Drischberger in seiner Begrüßung. Das Zusammenwachsen der einzelnen Pfarreien zur PG brauche Kraft auch von oben, so Drischberger. Es sei ein großartiges Zeichen, dass Bischof Bertram, den er aus dem Studium bereits seit mehr als 40 Jahren kenne, mit seinem Besuch diese Bemühungen unterstütze, dankte der Pfarrer. Der Besuch des Bischofs sei auf Einladung des langjährigen Pfarrers Josef Gomm zustandegekommen.  

Bischof Bertram wünschte in Anlehnung an das Pfingst-Motto der bischöflichen Jugendstelle „Happy Birthday, Community of Durach“ und freute sich, neben Hermann Drischberger auch Kaplan Dr. Simon Matondo-Tuzizila, die Ruhestandsgeistlichen Josef Gomm, Monsignore Josef Hochenauer, Johann Neuber sowie den evangelischen Pfarrer Martin Weinreich begrüßen zu dürfen. „Nur gemeinsam können wir bestehen“, ging der Bischof auf das gute ökumenische Miteinander ein.

In seiner Predigt erinnerte Bischof Bertram an das Jahr 1170, in dem Durach erstmals erwähnt wurde. Damals habe in fast allen Lebensbereichen ein umfassender Wandel stattgefunden. „Die Kirche ordnete sich neu, die Macht der Päpste wuchs, viele Orden blühten auf. In der Klosterchronik von Isny wird der Ort Durach zum ersten Mal erwähnt“, fuhr er fort. 1170 wurde Durach aus der Taufe gehoben und der Minnesänger Walther von der Vogelweide geboren. Für ihn sei die Liebe das große Thema gewesen, die Kommunikation schlechthin. Und von Kommunikation lebe auch ein Ort wie Durach. „Nur wo kommuniziert wird, da lebt eine Gemeinde, da blüht Kirche auf“, betonte Bischof Bertram.

Mit einem Jahr Verspätung werde wegen der Corona-Pandemie die 850-Jahr-Feier Durachs begangen.. Gerade in dieser schweren Zeit der Kirche sei guter Rat teuer. „Wir setzen auf die Assistenz des Heiligen Geistes, und deshalb feiern wir Pfingsten, wir feiern in Durach 850 Jahre Kommunikation“, so der Bischof. „Ist es nicht ein schönes Zeichen, dass die erste Kirche am Ort dem Heiligen Geist geweiht wurde?“

„Der Heilige Geist wird oft mit dem Symbol der Taube verbunden – sie genießt schon seit Urzeiten Ansehen. Etwa als Noah die rettende Arche baute und die Taube mit dem Ölzweig im Schnabel das Ende der Krise ankündigte“, erläuterte er. Die Taube habe versprochen, dass etwas Neues aufblühen würde. „In Zeiten wie jetzt, in der Pandemie, sehnen wir uns nach einer Neuerung und wir brauchen Hoffnung“, stellte Bischof Bertram fest. Die Taube bringe Hoffungsbriefe, sie künde den Frieden an und sie habe Gottes Geist auf die Erde gebracht. Der Heilige Geist sei nicht totzukriegen, er schwebe weiterhin durch die Welt um Frieden zu verbreiten. Daran glaube er fest, bekräftigte der Bischof seine Aussagen. Als Geschenk überreichte er Pfarrer Drischberger eine Kerze mit der Taube als Motiv für den Heiligen Geist.

Im Anschluss an den Gottesdienst trug der Bischof sich ins goldene Buch der Stadt ein und erhielt aus den Händen des Pfarrgemeinderatsvorsitzenden Helmut Karg und des Bürgermeisters Gerhard Hock ebenfalls Präsente. Zum Ende der coronakonformen Feierlichkeiten nahm sich Bischof Bertram noch Zeit für persönliche Gespräch.