Heuer feiert die Psychologische Beratungsstelle für Ehe-, Familien- und Lebensfragen der Diözese Augsburg (EFL) ihr 50-jähriges Bestehen. Anlässlich des Jubiläums wurden seit letzten Oktober verschiedene Festveranstaltungen der Beratungsstelle angeboten. Am Dienstag, den 6. Mai fand zum Abschluss des Jubiläumsjahres ein Dankgottesdienst im Hohen Dom zu Augsburg statt.
Seine Predigt begann Generalvikar Monsignore Dr. Wolfgang Hacker mit einem Blick ins aktuelle Weltgeschehen, das eher dunkel, finster und stürmisch sei. Viele Menschen würden dies auch in ihrem persönlichen Lebensschicksal som empfinden. Daher stelle sich die Frage, was uns Hoffnung gebe. Auch für den verstorbenen Papst Franziskus sei dieses Thema ein große Anliegen gewesen, lautete doch sein Appell für das Heilige Jahr 2025: „Seid Pilger der Hoffnung. Als Kirche, wir als einzige gläubige Menschen.“ Damit habe er ausdrücken wollen, dass wir als Glaubensgemeinschaft zwar unterwegs mit Herausforderungen und Stürmen seien, aber als Christinnen und Christen dennoch Hoffnung in uns trügen – auch wenn wir auf dem Weg und noch nicht im sicheren Hafen des Zieles angelangt seien.
Die EFL als Pilger der Hoffnung
Der Generalvikar stellte eine Verbindung zum Todestag des Papstes, dem sogenannten Emmaustag, her, an dem zwei Jünger durch die Begegnung mit dem Auferstandenen zu Zeugen der Hoffnung geworden seien. Wie für die Emmausjünger, so gelte es auch für uns alle, "Pilger der Hoffnung" zu sein. Papst Franziskus selbst habe Zuneigung zu den Menschen gezeigt und sich unter anderem für obdachlose Menschen eingesetzt, also eine konkrete Tat anstelle von Gedankensystemen allein. Dies sei seine konkrete Identität gewesen. Und mit diesen Worten wünschte Generalvikar Hacker der Gemeinde, besonders den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der EFL, dass auch sie mit ihrem Tun und ihrer Arbeit ein Segen für die ihnen anvertrauten Menschen sein könnten. Die Predigt wurde mit einem Segen geschlossen: „Seien sie gesegnet im Rückblick der 50 Jahre, aber vor allem auch in der Gegenwart und für eine gute Zukunft.“ Der Dankgottesdienst im Hohen Dom zu Augsburg, der der Generalvikar zusammen mit Dompfarrer Armin Zürn und dem stellvertretenden Fachbereichsleiter der EFL, Pfarrer Klaus Cuppok, gemeinsam feierte, wurde vom Karl-Kraft-Chor der Augsburger Domsingknaben musikalisch begleitet.
Die Leiterin der Beratungsstelle Augsburg Martina Lutz freute sich über ein halbes Jahrhundert an gelungener Arbeit für die Menschen und betonte, wie dankbar sie für die Arbeit der zahlreichen Psychologinnen und Psychologen sei, die sich in der EFL eingebracht hätten und in den vergangenen fünf Jahrzehnten durch das Bischöfliche Seelsorgeamt Augsburg und die jeweiligen Fachbereichsleiter bestens unterstützt worden seien. Die Beratungsstellen seien letztendlich eine "gute Zwischeninstitution", in denen versucht werden, den Menschen den Weg aus ihren persönlichen Krisen und Problemen zu weisen oder sie auf ihrer Wegfindung zu begleiten.
Rückblick auf 50 Jahre Beratung für Lebensthemen
Mit Dankbarkeit blickt die Beratungsstelle auf ein halbes Jahrhundert zurück, in dem zahlreichen Hilfesuchenden ein geschützter Raum geboten wurde, in dem sie sich öffnen und gemeinsam Zukunft gestalten konnten. Mit insgesamt 1167 Beratungsfällen zeigt allein das Jahr 2023, dass das Angebot der Diözese oft in Anspruch genommen wird. Dabei sind die Anliegen mit denen Betroffene kommen, höchst individuell. Beraten werden vor allem Einzelpersonen und Paare, außerdem können Kinder und Jugendliche, deren Eltern das Gesprächsangebot wahrnehmen, davon profitieren. Zur Hauptstelle in Augsburg kommen zusätzlich die Außenstellen in Aichach, Friedberg, Gersthofen und Schwabmünchen, in denen ebenfalls sowohl in Präsenz als auch per Telefon, Mail oder online Beratung stattfindet