Psychologische Beratungsstellen für Ehe-, Familien- und Lebensfragen

Tätigkeitsbericht 2021 veröffentlicht: Leichter Anstieg bei Beratungsfällen

03.08.2022

Augsburg (pba). Die psychologischen Beratungsstellen für Ehe-, Familien- und Lebensfragen (EFL) in der Diözese haben wieder ihren Tätigkeitsbericht für das Jahr 2021 veröffentlicht. EFL-Fachbereichsleiterin Maria Muther blickte dankbar auf ihr erstes vollständiges Berichtsjahr zurück, das in großem Maße nach wie vor von den Herausforderungen der Corona-Pandemie geprägt war.

EFL-Mitarbeitertage: Die Beraterinnen und Berater nutzten die Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen. (Fotos: SUV / Reinhold Banner)
EFL-Mitarbeitertage: Die Beraterinnen und Berater nutzten die Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen. (Fotos: SUV / Reinhold Banner)

Für die Leiterin des Bischöflichen Seelsorgeamts Angelika Maucher steht die große Bedeutung der EFL-Beratungsangebots außer Frage. Beratung biete einen Blickwinkel, der helfe wahrzunehmen, was aus dem Gleichgewicht geraten ist. „Interessen, die hinter Konflikten stehen, bewusst zu machen, kann ein erster Schritt sein. Dieser Dienst, genau hinzuhören, geduldig nachzufragen und das Gegenüber zu unterstützen, herauszufinden, was weiterführt, dient der Aufrichtigkeit und ist eine Form der Seelsorge.“

Auch wenn es keine schnelle Lösungen gäbe: Entlastung, Perspektivwechsel, Stabilisierung, Klärung und Ermutigung seien wertvoll. „Dieser Tätigkeitsbericht macht sichtbar, wie hilfreich es ist, als Kirche einen psychologischen Fachdienst durch kompetente Beraterinnen und Berater anbieten zu können“, schreibt Seelsorgeamtsleiterin Maucher im Vorwort zum Gesamttätigkeitsbericht 2021 der Psychologischen Beratungsstellen in der Diözese, der in diesen Tagen in gedruckter und digitaler Form verschickt wurde. Er beinhaltet neben Berichten, Fallbeispielen, theoretischen Reflexionen und statistischen Daten auch den Blick auf die einzelnen Beratungsstellen.

Die Nachfrage an Beratung blieb auch 2021 auf dem konstant hohen Niveau der Vorjahre. 7.179 Personen wurden in den acht Haupt- und 17 Außenstellen der EFL im Bistum beraten. Auf das Jahr gerechnet sind dies 20 Personen pro Werktag. 28.799 Beratungsstunden standen die Beraterinnen und Berater in Krisensituationen den ratsuchenden Klienten zur Seite. Bei den Fallzahlen konnte im Vergleich zum Vorjahr eine leichte Steige­rung von 5.098 auf 5.167 Beratungsfälle verzeichnet werden. Die durchschnittliche Dauer eines Bera­tungsprozesses lag bei 5,6 Stunden.

„Sie hören zu und versuchen mit den Ratsuchenden gemeinsam, oftmals verschüttete Ressourcen wieder zu entdecken, sowie neue Perspektiven und Lösungsmöglichkeiten zu erarbeiten“, beschreibt Fachbereichsleiterin Maria Muther in ihrem Bericht die Aufgabe eines Beraters. Dabei gehöre das gemeinsame Durchgehen und Durchleiden auch dunkler Zeiten mit dazu. Wenn es mit den Klienten gelinge, die aufgetretenen und überwundenen Schwierigkeiten als wertvollen Teil des eigenen Lebensweges anzunehmen, dann sei ein wichtiger Schritt im Leben getan, so die Psychologin und Theologin Muther.

Mitarbeitertag nach pandemiebedingter Pause

Mehrere Dutzend der 85 Beraterinnen und Beratern - inklusive der Stellenleitungen - Verwaltungsangestellten trafen sich im Juli nach 2 Jahren pandemiebedingter Pause wieder im Haus Sankt Ulrich zum Mitarbeitertag. Im Gespräch mit Seelsorgeamtsleiterin Angelika Maucher und der Fachbereichsleiterin Frau Maria Muther tauschten sie sich untereinander über die Erfahrungen in Verwaltung und Beratung während der Pandemiezeit aus.

 

 

Eine Erkenntnis: Auch 2021 wurde durchgehend Beratung in Präsenz angeboten – unter Einhaltung der jeweiligen Schutz- und Hygienekonzepte. Diskutiert wurde über das, was sich bewährt hat und was beibehalten werden sollte an neuen Formen der Beratung, wie etwa die Telefon- und Videoberatung. Es stand aber auch das im Fokus, was die Arbeit erschwerte und wie und wo sich die Themen der Ratsuchenden veränderten.

Ein Ausblick auf die für die kommenden zwei Jahren geplanten Fortbildungen (u.a. zu „Narzissmus in Paarbeziehungen“ mit Dipl. Psych. Michael Cöllen, „Existentielle Themen in der Beratung“ mit Prof. Ralf T. Vogel oder „Sex, Liebe und Internet – Chancen und Risiken digitaler Sexualität“ mit Frau Dr. Melanie Bütter), die Begrüßung der neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Beratung und Verwaltung sowie eine „geistliche halbe Stunde“ rundeten den Mitarbeitertag ab.