Aussendungsfeier

16 neue pastorale Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

24.09.2022

Augsburg (pba). Neun Pastoralreferentinnen und Pastoralreferenten, sechs Gemeindereferentinnen und eine Pfarrhelferin hat Bischof Dr. Bertram Meier am heutigen Samstag für den pastoralen Dienst im Bistum Augsburg beauftragt. Beim einem feierlichen Gottesdienst im Augsburger Dom rief er die neuen Mitarbeiter/-innen dazu auf, das „Gottesgerücht“ in ihrer seelsorglichen Arbeit stets wachzuhalten.

16 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat Bischof Dr. Bertram Meier am heutigen Samstag für den pastoralen Dienst ausgesandt (Fotos: Annette Zoepf / pba).
16 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat Bischof Dr. Bertram Meier am heutigen Samstag für den pastoralen Dienst ausgesandt (Fotos: Annette Zoepf / pba).

In seiner Predigt erinnerte der Bischof die neuen Mitarbeiter/-innen an das Ziel ihres Wirkens im pastoralen Dienst: „Die Welt der Vielbeschäftigten, der religiös Vergesslichen in Berührung zu bringen mit der Welt Gottes, mit dem Evangelium, der Frohen Botschaft, die nicht Angst macht, sondern tröstet und ermutigt, das ist unsere Aufgabe. Und dabei habe ich besonders Sie, liebe Frauen und Männer, die sich heute senden lassen wollen im Blick.“ In der Arbeit als Seelsorger gehe es darum, den Menschen, denen wir begegnen, eine Berührung mit Gott zu ermöglichen, sagte Bischof Bertram und griff den Werbeslogan einer bekannten Fluglinie auf, dessen Botschaft umgedeutet auch Motto der Kirche sein könne: „Damit der Himmel offenbleibt, haben wir auf Erden viel zu tun. Ihre Kirche. Gottes Bodenpersonal.“

Passend zum Motto des Aussendungsgottesdienstes „Sei Licht! In Freude von Gott gesandt!“ und der Lesung aus dem Buch Sacharja, bedankte sich Bischof Bertram bei den neuen Mitarbeiter/-innen für ihre Bereitschaft, als Gottes Gesandte unterwegs sein zu wollen und stellte die konkreten Folgen dieser Mission vor. Er erinnerte an das Alte Testament, in dem die Bewegung der Völker hin zum Gottesvolk mit dem „Gerücht“ angegeben worden sei, dass Gott mit diesem Volk unterwegs sei. Dieses „Gottesgerücht“, das auch beim ersten Auftritt Jesu in Galiläa aufgegriffen werde, sei durch einen „Gottesbedarf“ der Menschen, einer „Sehnsucht nach IHM“ ergänzt und im Volk Juda und der Kirche festgemacht worden, sagte Bischof Meier und deutete die biblische Botschaft für die Gegenwart der Kirche aus: „Umgekehrt soll das Volk, heute die Kirche, ein Raum sein, in dem der Immanuel, der ‚Gott mit uns‘ erfahrbar wird.“ Bischof Bertram: „Die Leute folgen nicht so sehr der Kirche (da ist viel Porzellan zerbrochen), aber sie sind hinter Gott her, von dem das Gerücht die Runde macht, das ER mit seinem Volk ist.“ 

Gottesgerücht sei weder Gottesgeschwätz noch Fake-News über Gott. „Die Kunde von Gott hat eine Basis: die Heilige Schrift und die zweitausendjährige Tradition der Kirche, die nicht wie ein Papagei ständig dasselbe plappert, sondern das Wort Gottes je neu in die Zeit hineinspricht und ins Heute setzt.“ Neben Konstanten, die unveränderlich seien, gebe es Inhalte, die in die jeweilige Kultur eingepflanzt und mit dem Heiligen Geist gedüngt werden müssten, erinnerte der Bischof an die Herausforderungen, die derzeit auch im Synodalen Weg und anderen Reformprojekten erlebbar würden. „Es darf Vielfalt geben in der katholischen Kirche, aber den richtigen Glauben absprechen sollten wir uns nie. Uns verbindet das gemeinsame Anliegen, das Gottesgerücht wachzuhalten“, sagte er und ermunterte die neuen Mitarbeiter/-innen, nicht müde zu werden, das Gerücht von einem lebendigen Gott in die Welt zu setzen und zu verbreiten.

Die „Synthese des Gottesgerüchts“, die „Kunde vom Licht“ bestehe darin, dass Gott sich uns wie ein liebender Vater und eine zärtliche Mutter zugeneigt und auf unser Menschsein eingelassen habe. „Jesus bleibt nicht im Grab. Jesus lebt. Wer ihm folgt, kann damit rechnen, dass der eigene Tod nicht das Ende ist“, betonte er. „Die Menschen brauchen Jesus, sie brauchen sein Wort. Ich bin froh, dass Sie das Gottesgerücht von heute noch verbindlicher in der Kirche von Augsburg weitertragen wollen.“   

Der Gottesdienst wurde von einem Projektchor unter der Leitung von Dr. Peter Frasch, Theologischer Referent des Bischofs, und Peter Bader an der Orgel musikalisch feierlich gestaltet.

Näheres zu den Kandidat/-innen können Sie in folgenden Porträts nachlesen.

 

Zu den pastoralen Berufen:

Pastoralreferenten/-innen arbeiten als Theologen mit kirchlichem Auftrag in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen und übernehmen dort Aufgaben in der sogenannten Kategorialseelsorge, zum Beispiel in der Krankenhaus- und Gefängnisseelsorge sowie in den Bereichen Ehe- und Familienpastoral, Gemeindeentwicklung und Erwachsenenbildung. Teilweise werden Pastoralreferenten auch in Pfarrgemeinden eingesetzt. Voraussetzung für den Beruf des Pastoralreferenten ist ein Theologiestudium und die Teilnahme am Interessenten- und Bewerberkreis für Pastoralreferenten/-innen der Diözese Augsburg. Nach dem Studium ist die vierjährige Pastoralassistentenzeit zu absolvieren, die mit der zweiten Dienstprüfung endet.

Gemeindereferenten/-innen arbeiten in der Regel selbstständig in einer Seelsorgeeinheit unter der Leitung eines Pfarrers und im Religionsunterricht an Grund-, Mittel- und Förderschulen. Im pastoralen Bereich sind sie zum Beispiel eingesetzt in der Kinder- und Jugendarbeit, der Sakramentenkatechese, der Erwachsenenbildung sowie in der Schulung und Begleitung von Ehrenamtlichen. Sie leiten und begleiten Glaubenskurse, moderieren Arbeits- und Gesprächskreise und vernetzen und koordinieren Anliegen von Gruppen und Einzelpersonen. Für die Ausbildung zum Gemeindereferenten sind ein religionspädagogisches Studium und die Teilnahme am Bewerberkreis für Gemeindereferenten/-innen der Diözese Augsburg Voraussetzung. Nach dem Studium und dem berufspraktischen (Halb-)Jahr schließt sich eine zweijährige Assistenzzeit in einer Seelsorgeeinheit und im Religionsunterricht an, die mit der zweiten Dienstprüfung abgeschlossen wird.

Pfarrhelfer/-innen tragen in vielfältigen Aufgabenfeldern in Pfarrgemeinden beziehungsweise Pfarreiengemeinschaften zu einer lebendigen Seelsorge bei. Zu den pastoralen Aufgabengebieten gehören im Bereich der Verkündigung die
Tauf-, Erstkommunion- und Firmvorbereitung, Erwachsenenbildung, Glaubensseminare und Bibelarbeit. Im Bereich der Diakonie kümmern sich Pfarrhelfer/-innen um den Aufbau und die Begleitung von Besuchsdiensten und die Seniorenarbeit. Zu ihren Aufgabengebieten im Bereich Liturgie gehören die Mitarbeit beziehungsweise die Leitung von Vorbereitungskreisen für Familien-, Kinder- und Jugendgottesdienste sowie von Wortgottesfeiern. Voraussetzung für eine Anstellung als Pfarrhelfer ist der Studiengang „Pastoraltheologie“ des Würzburger Fernkurses. Begleitend zum Studium werden pastorale Praktika in der Heimatdiözese durchgeführt. Die zweijährige Berufseinführungszeit endet mit der zweiten Dienstprüfung.