Missionar aus Kuba besucht Weltkirchenreferent Bertram Meier

„50 Jahre Revolution haben die Menschen sensibel für den Glauben gemacht“

17.02.2010

Augsburg (IBA). Michael Schrode, Missionar in Kuba, hat den Weltkirchenreferenten der Diözese Augsburg, Prälat Dr. Bertram Meier, in Deutschland besucht. Seit einem Jahr ist Pfarrer Schrode als Missionar in Kuba tätig. „50 Jahre kubanische Revolution haben die Menschen sensibel für den Glauben gemacht. Sie können mit der Revolution nichts mehr anfangen und suchen Antworten auf ihre Nöte vermehrt im Glauben“, berichtete Michael Schrode von seiner Arbeit in Pinar del Río, einer kubanischen Diözese mit 200 Jahre alter katholischer Tradition. Sozialistische Strukturen in Kuba erschweren in manchen Teilen des Landes jedoch bis heute Christen die Ausübung ihres Glaubens. So sind in der Hauptstadt Havanna beispielsweise Prozessionen verboten.

Wie in Pinar del Río, leitete Pfarrer Schrode bereits eine Pfarrei in Kenia in der Diözese Nairobi und in Venezuela, wo er im Jahre 2002 eine Kirchengemeinde neu aufbaute. Mitglieder seiner damaligen venezolanischen Gemeinde, darunter ein venezolanischer Priester, begleiten Pfarrer Schrode auf seiner Reise, die ihn erst nach Deutschland und nun für drei Wochen an seine ehemalige Wirkungsstätte in Afrika, nach Kenia, führen wird. unter dem Motto „Ein Gott – eine Welt“ bringt Pfarrer Schrode dort bei einem missionarischen Glaubenstreffen katholische Christen aus drei Kontinenten, Afrika, Amerika und Europa zusammen. Das Treffen vereint Glaubensangebote auf vier Sprachen: Englisch, Deutsch, Spanisch und Kisuaheli. Im vergangenen Jahr fand ein solches internationales Glaubenstreffen bereits im Allgäu statt. „Diese Idee, Gläubige aus verschiedenen Erdteilen und Ländern zusammen zubringen, damit sie von einander lernen, auf unterschiedliche Weise den gemeinsamen Glauben zu praktizieren, ist ein zutiefst katholischer Gedanke“, kommentierte Prälat Dr. Bertram Meier die Reise Pfarrer Schrodes und seiner Begleiter.

Erklärung der Wortbedeutung „katholisch“
Im Hinblick auf die christliche Mission meint das Wort „katholisch“ vor allem im quantitativen Sinn den universalen Heilsauftrag - das Heil aller ist anzustreben, das Heil ist zu allen Völkern (Mt 28,16-20) zu bringen. Die Mission geht "bis an die Grenzen der Erde" (Apg 1,8) und manifestiert sich als eine Folge der Auferstehung und der Erfahrung des Heiligen Geistes, denn nur durch ihn und durch sein Wirken kann die Kirche allumfassend und katholisch sein. Katholizität meint die Mitverantwortung aller Christen für das Heil aller Menschen; und zweitens meint Katholizität im qualitativen Sinn die umfassende Heilsfülle. Die Kirche ist durch den Heiligen Geist der von Jesus Christus erfüllte Raum, der letztlich das ganze All umgreift. Zur Fülle der Heilsbotschaft und Heilswirklichkeit gehört es, dass sie ihren ganzen Reichtum nur dadurch offenbaren kann, dass sie eingeht in die ganze Vielfalt der Völker und ihrer Kulturen (vgl. Eph 3,8-12; Kol 1,24-28).