Notfallseelsorge

„Da sein, wenn man gebraucht wird“

23.04.2024

Augsburg (pba). 4.799 Einsätze, 13.860 Einsatzstunden und genug Fahrtkilometer, um mehr als viermal die Welt zu umrunden: Die Notfallseelsorge des Bistums Augsburg hat 2021 bis 2023 Beeindruckendes geleistet, wie aus dem soeben vorgelegten Dreijahresbericht hervorgeht. Weit über zwanzigtausend Menschen konnte dabei in einer Krisensituation geholfen werden.

Notfallseelsorge im Bistum Augsburg (Motivfoto: Julian Schmidt / pba)
Notfallseelsorge im Bistum Augsburg (Motivfoto: Julian Schmidt / pba)

In seinem Grußwort sprach der stellvertretende Leiter der Hauptabteilung Seelsorge im Bischöflichen Ordinariat, Christian Öxler, den rund 250 haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Notfallseelsorge Dank und Anerkennung aus: „Sie nehmen diesen Dienst, der alles andere als selbstverständlich ist und der eine gefestigte psychische und körperliche Konstitution voraussetzt, an und Sie nehmen ihn sehr ernst. Sie sind da, unmittelbar, wenn Sie gebraucht werden.“

Der 2022 neu ernannte Leiter der Notfallseelsorge, Diakon Martin Linder, konstatierte, dass die die Zahl der Einsätze sich seit Jahren „auf einem konsequent hohen Niveau“ bewege. Dies liege nicht zuletzt an dem wachsenden Bekanntheitsgrad der Notfallseelsorge, aber auch an den vielen positiven Rückmeldungen von Menschen, denen in Krisen- und Extremsituationen geholfen werden konnte. Konkret entwickelten sich die Einsatzzahlen von einem pandemiebedingten Tiefpunkt im Jahr 2020 bald darauf zu ihrem bisherigen Höchststand: 2022 wurden insgesamt 1.737 Einsätze gezählt. Im darauffolgenden Jahr ging diese Zahl zwar zurück, verblieb aber dennoch mit 1.564 auf einem hohen Niveau, vor allem verglichen mit den Zahlen vor der Corona-Pandemie.

Die Notfallseelsorgerinnen und –seelsorger waren dabei in den vergangenen drei Jahren insgesamt 4.799-mal im Einsatz, was bei einer mittleren Einsatzdauer von knapp drei Stunden insgesamt 13.860 Stunden in Anspruch nahm: Umgerechnet mehr als eineinhalb Jahre Dauereinsatz. Als häufigster Einsatzgrund wurden dabei über alle drei Jahre hinweg häusliche Todesfälle und andere im heimischen Bereich stattfindenden Betreuungsfälle genannt. Reanimationen, Suizide bzw. Suizidversuche, Verkehrsunfälle und das Überbringen von Todesnachrichten waren weitere häufige Einsatzgründe. Insgesamt konnten 21.550 Betroffene und 934 Einsatzkräfte betreut und begleitet werden. Bei den Einsätzen wurden insgesamt über 171.441 Kilometer zurückgelegt. Die diözesane Notfallseelsorge ist dabei in 15 System unterteilt, die fast das gesamte Bistumsgebiet abdecken.

Die Notfallseelsorge des Bistums Augsburg ist erreichbar über Tel. 0821 / 3166-2721 oder per Mail unter notfallseelsorge@bistum-augsburg.de. Weitere Informationen und den aktuellen Jahresbericht zum Herunterladen gibt es im Internet unter: www.notfallseelsorge-augsburg.de.

Für alle Interessierten, die gerne selbst als Notfallseelsorger/in arbeiten möchten, gibt es die Möglichkeit, einen Ausbildungskurs zur Grundqualifizierung zu absolvieren. Der Kurs wird jährlich angeboten und findet in Zusammenarbeit mit verschiedenen Blaulichtorganisationen statt. Interessierte können sich gerne jetzt schon für den kommenden Kurs anmelden, der im Januar 2025 beginnt.