Das Oratorium des Gebetshauses ist ab sofort ein Ort der Anbetung. Im Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes am Mittwochnachmittag erhielt nicht nur der Altar, sondern auch der neuaufgestellte Tabernakel durch Bischof Bertram den kirchlichen Segen. Der Raum selbst lädt künftig trotz der ökumenischen Ausrichtung des Hauses gezielt zum Gebet vor dem Allerheiligsten ein.
Bischof Bertram betonte in seiner Predigt am Hochfest des heiligen Josef, dass er sich darüber freue, dass die Besucher des Gebetshauses so überzeugend zu Jesus stünden. Gleichsam wie der heilige Josef im Tagesevangelium, das von der Pilgerfahrt des zwölfjährigen Jesus erzählt, seien alle Gläubigen dazu aufgerufen, Weggefährten des Herrn zu werden. Von ihm solle man sich auf seinem Lebensweg leiten lassen. Das Allerheiligste Altarsakrament im Tabernakel lade künftig aber auch dazu ein, vor dem Herrn zu knien und ihn anzubeten. Angesichts der zahlreichen „goldener Kälber unserer Zeit“ sei das eine starke Haltung. Die Anwesenden lud er daher dazu ein, für Jesus einzustehen, mit ihm zu gehen und vor ihm zu knien.
Das Leitungsteam des Gebetshauses sieht in der Etablierung der eucharistischen Anbetung eine neue Möglichkeit für Katholiken, ihre Spiritualität leben zu können. Gleichzeitig biete sich so die Möglichkeit zur Bereicherung der christlichen Vielfalt.
Das Oratorium selbst ist ein kleiner Raum für das stille Gebet, den es seit 2018 gibt. Der Raum wurde von der Innenarchitektin Anna Philipp gestaltet, der Tabernakel stammt aus dem Atelier Ulrich Dochtermann. Der Mittelpunkt bleibt jedoch weiterhin der große Gebetsraum, in dem seit 2011 ohne Unterbrechung gebetet wird. Das Gebet dort ist grundsätzlich ökumenisch und sieht keine konfessionell geprägten Riten vor.
Hintergrund:
Das Gebetshaus betrachtet sich selbst als eine Art „modernes Kloster“, als einen Ort des Gebetes, des Trainings und der Inspiration. Seit 2011 kommen dort Christen aller Konfessionen zum gemeinsamen Gebet zusammen. Der zugehörige Verein bespielt auch Social Media-Plattformen und betreibt ein Gästehaus und ein Café.